Spargel à la Medulla spinalis

Spargel à la Medulla spinalis

 

Zwar ist die Spargel-Saison seit kurzem vorüber, dafür ist das Gemüse unter Forschern nun beliebter denn je. In diesem Beitrag erfahrt ihr, wie man Rückenmarksverletzungen in naher Zukunft mit Spargel heilen könnte.

Unter einer Rückenmarksverletzung versteht man eine Schädigung oder ein Trauma des Rückenmarks. Dies zieht den Verlust oder die Beeinträchtigung von Funktionen nach sich und führt bei Betroffenen zu einer eingeschränkten Bewegungsfähigkeit oder zu verminderten Empfindungen.

In diesen Fällen wird der Alptraum zur Realität: „Sie werden nie wieder gehen können.“, heißt es vom Arzt. Keine Rehabilitationsmaßnahme, keine Therapie kann eine solche Verletzung rückgängig machen. Es wurden zwar bereits Therapieansätze mit Implantaten aus synthetischen Polymeren oder sogar menschlichem Kadaver unternommen- doch ohne Erfolg.

Vielleicht sollten wir unser Vorgehen überdenken?

Genau das dachten sich Wissenschaftler der privaten Forschungseinrichtung Pelling Lab in Kanada. Das Ergebnis: Spargel-Implantate.

WARUM SPARGEL?

Spargelstangen besitzen mikrokanalisierte Gefäßbündel, die für den Transport von Nährstoffen im Gemüse sorgen und dem Aufbau des Rückenmarks ähneln. Entfernt man die Pflanzen-DNA aus diesen Strukturen, so bleibt ein perfektes Gerüst über, durch das körpereigene Zellen des Patienten nachwachsen können.

Versuche an Ratten haben bereits erwiesen, dass diese außergewöhnliche Methode tatsächlich funktioniert (siehe Video). Durch das Implantat waren die einst querschnittsgelähmten Tiere nach nur acht Wochen in der Lage, sich aufzurichten und die Hinterbeine wieder koordiniert zu bewegen.

EINSATZ BEI MENSCHEN

Nach diesem medizinischen Durchbruch sind Pelling und sein Team aus Neurochirurgen, Biochemikern und Bioingenieuren momentan mitten in der Planung klinischer Versuche am Menschen, die in ca. zwei Jahren beginnen sollen.

Seine Versuche kommentiert er mit den Worten:

„Am Ende führt das zur Erschaffung von neuem Wissen, und in manchen, wirklich seltenen Fällen, zu einer Innovation, die das Leben eines Menschen verändern könnte.“

 

Die Forschungsergebnisse wurden im Herbst 2020 im Facharchiv BioRxiv veröffentlicht.

 

Ein Beitrag von Ikram Mountassir Triano Q11.

 

Keine Kommentare

Deinen Kommentar hinzufügen