Squid Game auf dem Pausenhof –ein tödlicher Hype?

Squid Game auf dem Pausenhof –ein tödlicher Hype?

Vor Kurzem erlebte die südkoreanische Serie „Squid Game“ einen regelrechten Hype, der sich international und über alle möglichen Social-media-Plattformen zunehmend ausbreitete. Der Protagonist der der Serie, Gi-hun, steckt in großer Geldnot und bekommt von einem Fremden das Angebot, an einem Spiel teilzunehmen, bei dem er 45,6 Milliarden koreanische Won – den Hauptpreis- gewinnen könnte. Das entspräche etwa 33 Millionen Euro, also für Gi-hun mehr als genug, um seine Schulden abzubezahlen, seiner Mutter eine teure Behandlung zu finanzieren, seine eigene Tochter endlich selbst zu versorgen und generell einen Neu-Anfang zu wagen. Doch der vermeintlich faire Deal birgt drastische Schattenseiten.
Nach der Einwilligung Gi-huns, bei dem Spiel anzutreten, wird er betäubt entführt und findet sich nach einer undefinierten Zeit mit vielen anderen, ebenfalls verschuldeten, Spieler*innen in einem Gemeinschaftsraum mit Betten wieder. Alle sind gleich gekleidet und mit Nummern gekennzeichnet. Zu Beginn sind noch alle guter Dinge und hoch motiviert, denn was haben sie schon zu verlieren, richtig? Bei dem ersten Spiel „Rotes Licht, Grünes Licht“, ein Kinderspiel, welches wohl vergleichbar mit „ Ochs´ am Berg“ ist, wird den Teilnehmer*innen diese Frage beantwortet: nämlich ihr Leben. So werden die Verlierer*innen auf eine ganz besondere Weise disqualifiziert, indem sich umgehend erschossen werden. In insgesamt sechs Spielen werden reihenweise Menschen „disqualifiziert“ und mit jedem weiteren Tod steigt das Preisgeld und, abgesehen vom Überlebenstrieb, der Reiz, das Spiel zu gewinnen.
Die übertriebene Schauspielweise ist für deutsche Zuschauer*innen zunächst etwas ungewohnt, stört jedoch nicht wirklich. Auch die Geschichte ist und die Darstellung ist weitaus grausamer und detaillierter als gewöhnlich, doch das ist womöglich auch der Schlüssel zum Erfolg der Serie gewesen. Einige Zuschauer*innen würden das viel gezeigte Blut als makaber bezeichnen, allerdings sorgt dies auch für ein realistischeres Ergebnis, steigert somit die Spannung und fesselt die Fans noch mehr.
Betrachtet man die Geschichte von „Squid Game“ genauer, kann man auch einige gesellschaftskritische Hinweise erkennen. Beispielsweise zeigt die Serie gut, wie schnell der Egoismus greift, sobald es um Geld geht. Hin und wieder gibt es natürlich selbstlose Szenen, in denen sich Spieler*innen für das Überleben andere opfern, aber die Mehrheit der Teilnehmer*innen kämpft für sich selbst. Es wird auch deutlich, dass generell weit gegangen wird, um schnell und einfach an Geld zu kommen, denn nach dem ersten Spiel, also nachdem für alle Überlebenden klar war, dass sie um ihr Leben spielen, hat man ihnen die Chance gegeben freiwillig aufzuhören und somit zu überleben, jedoch sind die meisten zurückgekehrt. Die wichtigste Aussage wird in den letzten Minuten der Serie gezeigt, doch das möchte ich, für die, die „Squid Game“ noch anschauen wollen, natürlich nicht vorwegnehmen.
Alles in Allem ist die Serie zu Recht eine der meist gestreamten und löst mit der einzigartigen Darstellungsweise und der perfiden Story eine besondere gesellschaftliche Dynamik aus. Beispielsweise sammeln sich förmlich Artikel, welche die Sorge um junge Schüler*innen äußern, die „Squid Game“ vielleicht etwas zu früh gesehen haben und die Spiele nun selbst imitieren…
https://www.morgenpost.de/berlin/article233707861/squid-game-berlin-schule-netflix-spandau.html
Quelle: Squid Game: Wie viel sind 45,6 Milliarden Won in Euro? – Serien.de
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Squid Game

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