Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage

Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage

Ein Schüler wird auf den Boden geworfen, Personen werden ausgegrenzt, unangemessene Kommentare werden hervorgebracht, Geflüster auf den Gängen wird laut, unfaire Notenvergebung wird hingenommen.

All das sind Beispiele für einen täglichen Rassismus an Schulen. Betroffene von Diskriminierung können unter Angstzuständen oder einem zerstörten Selbstwertgefühl leiden und werden teilweise körperlich verletzt. In einigen Fällen können die Folgen Depression beinhalten oder sogar zu Suizidgedanken führen.

Um diesem Phänomen entgegenzuwirken, unternimmt das P-Seminar »Schule ohne Rassismus- Schule mit Courage« erste Maßnahmen der Sensibilisierung.

Zunächst bedingt es einer Wortdefinition. Was ist eigentlich Rassismus?

„Rassismus ist eine Art von Diskriminierung, in der Menschen auf Grund ihrer Hautfarbe und Herkunft ausgegrenzt oder abgewertet werden.“

(Bundesamt für Politik und Bildung)

Diskriminierung auf der anderen Seite ist jede ungerechtfertigte Ungleichbehandlung aufgrund von »Rasse«, ethnischer Herkunft, Geschlecht, Religion, Weltanschauung, Behinderung, Alter oder sexueller Orientierung.

Das P-Seminar versucht im Zuge ihres Projekts eine Kultur des Hinsehens zu schaffen, in der sich die Schüler aktiv gegen Diskriminierung einsetzen. Ziel ist es, das markante schwarz-weiße Schild »Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage« zu erwerben, durch das sich die Schüler intensiv mit dem Thema Diskriminierung und Engagement für andere auseinandersetzen. Denn bereits die ausführliche Beschäftigung mit Themen wie diesen bewirkt eine verbesserte Hilfsbereitschaft in problematischen Situationen.

Unser Anliegen wird durch die Studie der Sozialpsychologen Latané und Darley, welche 1970 erschien, unterstrichen: Aus der Zuschauerinterventionen-Studie geht hervor, dass informierte und aufgeklärte Menschen eher dazu bereit sind, Hilfe zu leisten, als Unsensibilisierte.

Was ist „Schule ohne Rassismus“?

Grundsätzlich ist dies ein Projekt des Vereins Aktion Courage e.V., der 1992 von Bürgerinitiativen, Menschenrechtsgruppen und Vereinen als Antwort auf den gewalttätigen Rassismus in Mölln und Solingen gegründet wurde. Rund 3.500 Schulen bezeichnen sich bereits als Courage-Schulen, die Verantwortung für das Klima an ihrer Schule und für deren Umfeld übernehmen. Hierbei gilt/dient das erarbeitete schwarz-weiße Schild nicht als Auszeichnung, Preis, Zertifikat oder als Garantieschein, die Schulen seien frei von Diskriminierung.

Jedoch beweist das Schild aus, dass sich an der bestimmten Träger-Schule mindestens 70% der Schulmitglieder in einer geheimen Wahl dafür entschieden haben, nicht wegzusehen, sollte ein Unrecht entstehen, sondern sich aktiv mit der Situation auseinandersetzen. So lenkt auch das P-Seminar erste Schritte ein, um das Symbol für das Gymnasium Miesbach zu erhalten und somit ein Statement gegen jegliche Form von Diskriminierung, Mobbing und Gewalt zu setzen. Wir wollen das Schulklima verbessern und für mehr Toleranz einstehen.

Wahlen von 10.-12. Mai

Um die Stimmung der Schulgemeinschaft bezüglich des Themas aktives Engagement zu erfahren, sind geheime Wahlen vom 10 Mai bis zum 12 Mai angesetzt. Die Schüler*innen, sowie Lehrkörper und sonstiges schulisches Personal werden in fünfzehn-minütigen Vorträgen über die genauen Werte des Projekts und dessen Ablauf informiert, um daraufhin entscheiden zu können, ob sie miteinander Courage zeigen möchten und sich mit den folgenden Grundsätzen des Konzepts »Schule ohne Rassismus- Schule mit Courage« zu identifizieren:

Unsere Grundsätze

  1. Ich setze mich dafür ein, dass meine Schule nachhaltige Projekte, Aktionen und Veranstaltungen durchführt, um Diskriminierung, insbesondere Rassismus, zu überwinden.
  2. Wenn an meiner Schule Gewalt, diskriminierende Äußerungen oder Handlungen ausgeübt werden, dann wende ich mich dagegen, spreche dies an und unterstütze eine offene Auseinandersetzung, damit wir gemeinsam Wege finden, einander respektvoll zu begegnen.
  3. Ich bin aktiv, damit meine Schule jedes Jahr Projekte gegen alle Formen von Diskriminierung, insbesondere Rassismus, durchführt.

Das Gymnasium Miesbach ist jetzt schon aktiv

So halten die Mediatoren in den 5. Klassen Anti-Mobbing Vorträge, in denen die Schüler über Folgen und Courage-Zeigen informiert werden. Des Weiteren setzt man sich im Rahmen des Menschenrechtsabends für die Würde und Gleichberechtigung der Menschen ein.

Durch die Ämter der Tutoren sowie der Vertrauenslehrer versucht die Schule ein Schulklima zu schaffen, in dem sich Schüler und Lehrer auf Augenhöhe begegnen können und potenzielle Probleme vertrauensvoll ansprechen können.

Den jungen Schüler werden Tutoren an die Hand gegeben, die ihnen den Einstieg an der neuen Schule erleichtern und als erste Ansprechpartner dienen.

Zudem dienen die Schulausflüge sowie das Schullandheim und die vielfältigen Angebote an Wahlfächern der Stärkung der Schulgemeinschaft, sodass das Risiko der Ausgrenzung reduziert wird.

Was wir planen

Für die Zukunft gedenkt das P-Seminar einen anonymen »Sorgenbriefkasten« einzurichten, damit Probleme kommuniziert werden können und Betroffene nicht allein gelassen werden. Zudem soll die Gestaltung weiterer Events wie der Menschenrechtsabende gefördert werden. Weiterhin könnte das P-Seminar den bekannten Satiriker Claus von Wagner, ein ehemaliger Schüler des Gymnasium Miesbachs, als Paten für das Projekt gewinnen, damit mehr Aufmerksamkeit auf die Problematik gerichtet wird.

Euer P-Seminar „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“

Weite Informationen finden Sie unter:

 

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