Wie Gemüselasagne das Klima retten kann

Wie Gemüselasagne das Klima retten kann

Die Klimaerwärmung ist eines der präsentesten Themen der Zeit, sei es in der Tagesschau, der Tageszeitung oder dem Tagesgespräch im Radio. Aber hat man als Privatperson wirklich Einfluss auf dieses globale Problem?

Wie groß ist die private Verantwortung am Fortgang der Klimaerwärmung?

Zur Zeit werden vielfältige Lebensbereiche und Tätigkeiten in Frage gestellt, die bisher als normal galten oder zum Kulturgut gehören. Nun werden bisher alltägliche Dinge hinterfragt und man überlegt sich, welche Verhaltensänderung nun sinnvoll ist, oder auch nicht. Was hilft wirklich, was macht Sinn und was ist vielleicht weniger dringlich und relevant? Und nicht zuletzt schwebt eine Frage über allem: „Hat meine Entscheidung als kleiner Mensch einen nennenswerten Effekt auf die Welt? Müsste nicht vielmehr die Politik dafür Sorge tragen, dass sich die Dinge verändern? Und sind es nicht andere Länder, deren Anteil an der Klimaerwärmung so groß ist, dass unser Verhalten dagegen fast irrelevant erscheint?“

Es gibt Handlungen, die ungeachtet ihrer Folgen an und für sich richtig sind

Die Effekte und Konsequenzen sind relativ klar zu berechnen und im Ergebnis sind sie oft ernüchternd, was unsere eigene Macht(-losigkeit) betrifft. Aber dennoch ist das keinesfalls eine generelle Entschuldigung, alles so weiter machen zu können, wie bisher!

Doch bevor wir auf die Effektstärken zu sprechen kommen, sollte eine Sache vorweggenommen werden. Eine Handlung wird nicht erst dadurch gut, wenn ihre Konsequenzen gut sind. Es gibt auch Handlungen, die in sich und prinzipiell richtig und gut sind. So ist es prinzipiell gut, sich verträglich für sich und alle anderen zu verhalten. Und dazu gehört auch, die eigene Lebensumwelt pfleglich zu behandeln, egal, wie groß der Effekt ist.

Wir sollten unsere Kräfte klug einsetzen

Der Effekt ist also nicht allein ausschlaggebend für eine Handlung. Wenn allerdings der Effekt unserer Handlungen groß ist, ist es umso besser. Man sollte allerdings aufpassen, sich nicht im Klein Klein zu verausgaben. Es scheint mehr Sinn zu machen, die Kräfte einzuteilen und zu bündeln, darauf, was viel Sinn macht und sie weniger für Nebensächlichkeiten zu verbrauchen. Genau aus diesem Grund haben sich Wissenschaftler zusammengefunden, um zu errechnen, welche Bereiche denn diejenigen sind, die am meisten Effekt versprechen und am meisten Potential auf individueller Ebene haben.

Herausgekommen sind sieben Bereiche, die als die sieben F zusammengefasst wurden:

Fummel, sprich Kleidung. Prinzip: Weniger ist mehr, second hand ist besser als neu und Auftragen besser als fast fashion.

Fliegen. Prinzip: Flüge sollten so weit wie möglich reduziert werden, da sie sehr viel CO2 freisetzen. (Gleiches gilt übrigens für Kreuzfahrtschiffe).

Fleisch. Prinzip: Es ist sehr viel klimafreundlicher, sich pflanzlich zu ernähren, wobei Rindfleisch den stärksten Klimaeffekt hat.

Fläche. Prinzip: Viel Wohnfläche bedeutet viel klimaschädliches Gas. Viel Versiegelung von Grünfläche hat negative Effekte bzgl. der Folgen der Klimaerwärmung.

Finanzen. Prinzip: Investments sollten klimabewusst getätigt werden – informieren Sie sich zu „grünen Geldanlagen“.

Funken und Flagge zeigen. Prinzip: Je mehr Menschen sich sichtbar für ein klimabewusstes Leben entscheiden und dieses bewerben, desto größer ist der „Schneeballeffekt“.

Der vielleicht privateste Bereich der sieben F ist die Ernährung, da Essen mehr ist als Nahrungsaufnahme. Hier spielt viel Kultur und Emotion mit, weshalb eine Verhaltensänderung besonders tiefe Wurzeln anpacken muss. Dennoch ist gerade die Ernährung auch besonders einfach änderbar. Tierische Produkte machen ca. 80% unseres Ausstoßes klimaschädlicher Gase aus. Wenn wir es also schaffen, den Anteil an tierischen Produkten zu reduzieren, ist der Effekt verhältnismäßig groß. Wenn man bedenkt, dass es auch viele andere sehr gute Gründe gibt (Tierwohl, Gesundheit, Artenvielfalt…), sich stärker pflanzlich zu ernähren, ist die positive Folge noch stärker.

Eine gute Nachricht am Ende: Eine klimapositive Ernährung ist zugleich auch eine sehr gesunde Ernährung, was die eat-lancet-Kommission in der sogenannten Planetary-Health-Diet eindrucksvoll zeigt: Planetary Health Diet- BZfE

Wer den CO2-Abdruck seiner Gerichte berechnen möchte, findet viele Möglichkeiten dazu im Internet. Ein einfach zu bedienender Rechner findet sich zum Beispiel im Tagesspiegel:

Der Klimarechner für deine Küche | Tagesspiegel

Und hier noch die versprochene Spinatlasagne aus dem Vortrag:

  • Die Zwiebel anbraten, dann den Spinat dazu geben, würzen und kurz kochen
  • Abwechselnd eine Schicht Lasagneblätter und eine Schicht Spinatpampe und Nüsse darauf in die Auflaufform geben
  • Über die letzte Schicht dann die Tomaten legen
  • Die Gemüsebrühe mit etwas Wasser, Hafersahne, Kartoffelstärke und Olivenöl erhitzen und über die Lasagne gießen
  • Am Ende kann Wahlweise noch Käse darauf gestreut werden
  • Im Ofen auf 200° für 30 Minuten backen – fertig!

Zur Motivation: Im Vergleich zu einer Lasagne mit Hackfleisch enthält diese Variante nur ca. 1/3 an Treibhausgasen!

Wir wünschen allen viel Spaß beim Ausprobieren!
Die Klassen 7a und 7b

 

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