Getreide als Erzrivale

Getreide als Erzrivale

von unserem Autor Maximilian Mühlbacher

Was es bedeutet Zöliakie zu haben:

Das Wort ‚glutenfrei‘ ist inzwischen richtig modern geworden. Viele Menschen denken, dass es ihnen ohne Gluten besser geht und kaufen sich glutenfreie Produkte. Oft wird ‚glutenfrei‘ aber auch verwechselt mit anderen häufigen Allergien und Unverträglichkeiten, wie zum Beispiel Laktoseintoleranz (wie man an meinem Comic sieht*).

Es wird dabei vergessen, dass es Menschen gibt, die glutenfreie Ernährung brauchen, weil sie sonst sehr krank werden. Diese Menschen haben Zöliakie, so wie ich.

Was ist eigentlich Zöliakie?

Zöliakie ist eine chronische Darmerkrankung. Sie gehört übrigens weder zu den  Unverträglichkeiten, noch zu den Allergien. Es handelt sich um eine Autoimmunerkrankung gegen das Klebereiweiß Gluten, das in den Getreidearten Weizen, Gerste, Dinkel und Roggen zu finden ist. Menschen mit Zöliakie reagieren auf kleinste Spuren von Gluten mit ihrer körpereigener Polizei, das heißt  ihr Immunsystem bildet Antikörper. Diese führen zu Darmentzündungen und Schleimhautveränderungen im Zwölffingerdarm. Dadurch können nicht mehr genügend Nährstoffe aufgenommen werden und es kommt zu Folgeerkrankungen oder Spätfolgen, wie zum Beispiel: Osteoporose, Diabetes oder Hashimoto. Alles nicht sehr angenehm …

Wie ernährt man sich, wenn man Zöliakie hat?

Als Zöliakie-betroffener muss man eine strikte Diät einhalten. Das Problem ist, dass schon geringe Spuren von Gluten zu Bauchweh und Erbrechen führen können. Deshalb ernährt man sich hauptsächlich von Kartoffeln, Reis, Mais, Hirse  und glutenfreiem Hafer. Es gibt auch spezielle Produkte, die mit einer durchgestrichenen Ähre gekennzeichnet sind. Das heißt, dass sie von einem Labor auf Glutenfreiheit getestet worden sind. Vor allem bei Nudeln, Brot, Mehl und allen Produkten, in denen normalerweise Gluten zu finden ist, muss man ganz genau auf die Inhaltsstoffe achten. Aber auch bei Produkten, in denen man gar nicht vermutet, dass Gluten drin sein könnte, muss man genau prüfen: zum Beispiel Zahnpasta, Süßigkeiten, Ketchup und sogar Shampoo. Ja, auch bei Hafer der natürlicherweise Glutenfrei ist, muss man ganz genau darauf schauen, denn es kann sein, dass der Hafer an anderen Feldern anliegt, die mit glutenhaltigen Getreidearten angebaut werden. Was ich meine: In einem Sturm werden die Samen vom glutenhaltigen Getreide in das Feld des Hafers geweht. Im nächsten Jahr ist der Hafer gewachsen, und zwar gemischt mit dem glutenhaltigem Getreide.

Zum Glück gehört Gluten inzwischen zu den Inhaltsstoffen, die man auf jedem Lebensmittel kennzeichnen muss.

Wie ist es mit Zöliakie zu leben?

Mit Zöliakie zu leben ist unterschiedlich. Einerseits kann  man in einem Restaurant oder der Schulmensa oft gar nichts essen oder hat nur wenig Auswahl. Außerdem muss man immer Angst haben, dass im Essen Spuren von Gluten sind. Das macht gar keinen Spaß. Man muss auch immer daran denken, sich etwas mitzunehmen. Sehr gut eignet sich dazu Schnitzelsemmel. Und wenn jemand anders etwas Leckeres dabei hat, kann man nicht einfach probieren. Man muss alles vorplanen und kann nicht sehr gut spontan sein.

Andererseits, wenn man zum Beispiel auf einer Party ist, und dort gibt es scheußlichen Geburtstagskuchen, ist es cool, wenn man selbst etwas viel besseres dabei hat. Und es gibt auch viele gute glutenfreie Sachen zum Essen. Man findet wirklich gute Rezepte im Internet, z.B.: Weihnachtsplätzchen*.

Du suchst Rezeptideen* ?
https://www.rezepte-glutenfrei.de

Du willst weitere Infos? Dann schau mal hier nach:
https://www.dzg-online.de

 

Kommentare: 1

  1. Finn sagt:

    ich hab auch zölliakie! sehr cool, dass ihr darüber einen artikel schreibt

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