Eine Schlagzeuglegende
Von unserer Autorin Josepha Kohlhauf
In unserer Familie spielen wir alle ein Instrument und interessieren uns für Musik. Als vor zwei Jahren ein Mann gestorben ist, war dieser bei uns ein großes Thema. Er ist nämlich einer der größten Schlagzeuger aller Zeiten: Charlie Watts. Charles Robert „Charlie“ Watts wurde 1941 in London geboren. Seine Eltern sind der Lkw-Fahrer Charles Richard Watts und seine Frau Lillian Charlotte Eaves. Mit seiner Schwester wuchs Watts in Kingsbury, nordwestlich von London auf. Zwischen 1952 und 1956 besuchte er die Tylers Croft Secondary Modern School. Er entdeckte den amerikanischen Jazz und begeisterte sich dafür. Er wurde Fan von Charlie Parker und später auch von John Coltrane. Seine ersten Musikerfahrungen machte er mit einem Banjo, dass er sich mit 13 Jahren kaufte. Als er daran die Lust verlor baute er es zu einem Schlagzeug um. Daraufhin schenkten seine Eltern ihm zu Weihnachten ein einfaches Schlagzeug, mit dem er zunächst in der Band des Trompeters Brian Jones mitspielte. 1957 wechselte er auf die Harrow School of Art, die er 1960 verließ um Grafikdesigner zu werden. In diesem Jahr fing er auch bei Blues By Five, einer Jazz-Formation, an. Ein Jahr danach entwarf ein Kinderbuch, das 1965 veröffentlicht wurde. Watts spielte in verschiedenen Bands, aber irgendwann trat er der Band Blues Incorporated bei, in der auch Brian Jones und Mick Jagger spielten.
Diese beiden traten dort irgendwann aus um mit Keith Richards, Ian Steward und Dick Tayloar die Rolling Stones zu gründen. Charlie hielt sich selbst nicht für gut genug um dort mitzuspielen und stieg ebenfalls aus. 1963 spielte er zum ersten Mal bei den Rolling Stones, bei denen Dick Tayloar inzwischen durch Bill Wyman ersetzt worden war. Da er einen trockenen direkten Schlagzeugstil hatte, galt er als rhythmisches Fundament der Band. 1964 heiratete er Shirley Ann Shepherd, im März 1986 bekamen sie eine Tochter. Watts verfiel der Alkoholsucht, die er aber aus eigener Kraft überwinden konnte. 1985 spielte er mit einem 33-köpfigen Orchester ein Benefizkonzert, um den Musikclub Ronnie Scott’s Jazz Club vor dem finanziellen Aus zu bewahren. Charlie wurde 1989 mit den Rolling Stones in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen. Ab 2010 tourte Charlie Watts vermehrt mit der Band The ABC&D of Boogie Woogie. Der Rolling Stone, eine Musikzeitung mit Schwerpunkt auf Rockmusik und Popkultur, erklärte Charlie 2016 für Platz 12 der 100 größten Schlagzeuger aller Zeiten. Nachdem bei dem jahrelangen Raucher 2004 Kehlkopfkrebs diagnostiziert wurde, starb Charles Robert Watts, 2021, im Alter von 80 Jahren, in einem Londoner Krankenhaus.
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