Wieso eigentlich Feuerstelle?

Wieso eigentlich Feuerstelle?

Auslassungen über diverse Symboliken der Namensgebung

 

Zum Pegasus

Der Pegasus ist das Wappentier der Schule. Wie es dazu ursprünglich kam, ist wohl nur noch mythologisch rekonstruierbar und geht irgendwie auf einen Kunst-Leistungskurs zurück, der das stählerne Flügelross aus Lehm geformt haben soll. Die Grenze zum logos bildet eine Geschichte, nach der unser Wappentier von wüsten Raudies entwendet und in der Schlierach versenkt wurde. Vom Grund des Gewässers gerettet, wurde es am Lagerfeuer getrocknet und in mühevoller Kleinarbeit restauriert. Bis zum heutigen Tage trotzt es seither auf dem Dach unserer Bildungsanstalt den Elementen und weist uns allen den Weg nach oben…

… als eine kleine Anspielung auf den platonischen Seelenmythos aus dem „Phaidros“, nach dem zwei geflügelte Rösser unsere Seelen durch den Äther kutschieren, um immer mal wieder an der Tankstelle der „kalokagathia“, dem Guten, Wahren und Schönen, Treibstoff für weitere Runden zu zapfen, damit ihnen nicht die Federn ausfallen und sie auf der Erde landen…

 

…an der Feuerstelle

Nicht nur der Pegasus genoss die Wärme des Lagerfeuers, sondern auch die ersten Menschen, die diesen Namen verdient haben, nutzten die teuer erworbene Gabe des Prometheus, um damit als Brandbeschleuniger die Ära der Kultur zu beginnen. Um sich am Feuer zu wärmen, um Nahrung zuzubereiten, um Werkzeuge und Waffen darin zu schmieden und um sich zum „Ratschen“ drumherum zu versammeln und die neuesten Nachrichten auszutauschen.

Mit Feuer am Lager und im Herzen, dem göttlichen Funken des Verstandes, konnten sie den Schritt hinaus in die Welt wagen, um sich auch auf Erden nach einer elysischen Tanke umzuschauen, um Chips zu kaufen, aber auch ein bisschen „kalokagathia“ zu finden, auf dass die Federn ihrer Seelen nachwachsen, um sich irgendwann wieder emporschwingen zu können nach oben, dorthin, wohin unser Pegasus auf dem Dach der Bildungsanstalt seinen Blick schweifen lässt.

Zum Guten, Wahren und Schönen, dem Seelenfutter, das gemäß des Artikels 131 der Bayrischen Verfassung nicht zuletzt an den Bildungsanstalten, gewürzt mit einer Prise Misteln, die im Mondschein mit einer goldenen Sichel geerntet wurden, gebraut und eingeflößt werden soll, um die Schüler aufgeschlossen zu machen, für alles Wahre, Gute und Schöne. https://www.gesetze-bayern.de/Content/Document/BayVerf-131

 

Wem das alles zu viel ist, der kann sich auch einfach an den coolen Flammenflügeln erfreuen und sich vorstellen, wie er als Theseus auf dem Rücken des beschwingten Rosses dem Minotaurus entgegen fliegt, auch wenn das in dieser Kombination nur eine Erfindung der Filmindustrie ist und ich befürchte, nun den roten Faden zu verlieren, wenn ich nicht zum Ende komme.

In diesem Sinne – viel Spaß bei Lesen und Kultivieren. Falls es am Rücken etwas seltsam zu jucken beginnen sollte, keine Sorge – vermutlich wachsen nur ein paar ausgefallene Daunen nach.

 

 

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